„Doch mich umgarnen finstre Mächte!...“

Carl Maria von Webers „Der Freischütz“ 

 

Carl Maria von Webers „Der Freischütz“ gilt als Inbegriff der deutschen romantischen Oper. Ausgelassenes Jagdleben und das Walten dämonischer Mächte bestimmen die Handlung, deren eigentlicher Protagonist die Natur ist. In ihr spiegeln sich die seelischen Zustände der Figuren, die vom Schicksal hin und her geworfen scheinen: Um die Hand seiner geliebten Agathe zu gewinnen, muss der Jägerbursche Max einen Volltreffer landen. Aus Angst, zu versagen, lässt er sich in der Wolfsschlucht mit "finsteren Mächten" auf einen Pakt ein… Kein anderer Komponist zuvor hat den Einbruch des Übersinnlichen und Unheimlichen so suggestiv Klang werden lassen wie Carl Maria von Weber.

„Der Freischütz“ und dessen Rezeptionsgeschichte ist eng mit der Stadt Dresden verbunden. Die erste Aufführung fand hier unter der Leitung des Komponisten am 26. Januar 1822 im ehemaligen alten Königlichen Hoftheater, dem Moretti-Theater, mit größtem Erfolg statt. Nur 59 Jahre später leitete Ernst von Schuch im zweiten Semperbau die bereits vierhundertste Vorstellung. Es war „Der Freischütz“, der 1944 als letzte Aufführung vor der barbarischen Zerstörung des Opernhauses auf der Bühne zu erleben war. Am 13.02.1985 schließlich wurde die Semperoper feierlich wiedereröffnet. An diesem Tag stand „Der Freischütz“ in der Neuinszenierung von Joachim Herz zum 1240sten Male auf dem Spielplan.

Die dramaturgischen Besonderheiten dieser romantischen Oper werden durch musikalische Beispiele und historisches Bildmaterial anschaulich beleuchtet.